Unsicherheitskompetenz
Entscheidung/Entscheiden
Entscheidung als Prozess – den Entscheidungsprozess gestalten
Entscheiden.
Nicht: Entscheidung.
Ganz entschieden: entscheiden.
Der Prozess des Entscheidens ist jener Prozess, in dem aus Unsicherheit Sicherheit entsteht. Der Übergang von der offenen, verunsicherten, unentschiedenen Situation hin zu einer geklärten, entschiedenen – einer Situation also, die ein Mehr an Sicherheit bereit stellt. Beim Entscheiden geht es um weit mehr als das Fällen einer Wahl, es geht um die Arbeit mit der Unsicherheit, dem bewussten Gestalten von Unsicherheitszonen.
Der aktive Umgang mit Unsicherheit ist ein wesentlicher Bestandteil von gelingender Führung - „Unsicherheitskompetenz"
Entscheidungsfähigkeit
Führen & Entscheiden/Sinn von Führung/Entscheiden als wesentliche Funktion in Organisationen
Führung ist mehr als ein Phänomen der Person. Führung ist auch ein Phänomen von Organisation. Organisationen brauchen Führung. Und zwar für zweierlei: einerseits stellt Führung sicher, dass Nähe, Kontakt und damit Verbindung entsteht. So verstanden ist Führung das Bindeglied zwischen den Menschen einer Organisation und der Organisation selbst. Das Instrument dafür ist Kommunikation.
Auf der anderen Seite sorgt Führung für Klarheit. Und für Grenzen. Und für das Treffen einer (richtigen) Auswahl in einem Mehr von Komplexität. Das Instrument und der Weg im Herstellen von Klarheit und Entschiedenheit ist das Entscheiden.
Entscheidungsfähigkeit stellt sicher, dass Klarheit entstehen kann. Nicht nur als Momentaufnahme sondern als ein laufender Prozess der Verständigung, des Austausches und der Auswahl.
Risikodialog
Entscheidung als „Teamdisziplin"
Intuitives Entscheiden
Umgangssprachlich verbinden wir mit dem „Entscheiden" immer Personen – Einzelpersonen. Jemand ist ein guter Entscheider, ...
... der energisch Dinge in die Tat umsetzt, ...
... der vielleicht mal auf den Tisch klopft, ...
... der weiß, worum es geht, ...
... der über ausreichend Macht verfügt, die Dinge auch in die Tat umzusetzen, ...
... der über genügend Weitblick verfügt, die richtigen Dinge in die Tat umzusetzen, ...
... jemand, der die Folgen seiner Entscheidung gut abschätzen und kalkulieren kann, ...
... vielleicht sogar jemand, der andere vom eigenen Vorhaben überzeugen, begeistern, mitreißen kann.
Kennen Sie jemanden, der all dies in sich vereint? Entscheidungen erfordern heutzutage all diese Qualitäten. Zu komplex und folgenschwer sind die Aufgaben und Herausforderungen, die uns die Zukunft bringt.
Eine Umfrage unter höheren Führungskräften im Bodenseeraum hat ergeben, dass eine der Hauptherausforderungen für das mittlere und vor allem obere Management im Entscheiden liegt: „Je höher die Führungsebene, umso mehr gewinnt das intuitive Entscheiden an Bedeutung. Wir Führungskräfte können schlicht nicht mehr auf Basis von gesicherter Expertise entscheiden. Wir sind darauf angewiesen, im Vertrauen auf unsere Mitarbeiter, die uns deren fachliche Einschätzung aufbereitet zur Verfügung stellen, die richtigen Entscheide zu treffen. Eine Konsequenz davon ist, dass wesentliche Entscheidungen nur noch im Team, in Gremien – also in geteilter Verantwortlichkeit – getroffen werden. So versuchen wir, das Risiko miteinander zu tragen".
Organisationen der Zukunft verfügen über die Fähigkeit, das Risiko gemeinsam zu beleuchten, die unterschiedlichen Qualitäten für gutes Entscheiden auf verschiedenen Ebenen nutzbar zu machen. Basis ist eine gelungene Kommunikationskultur und Austauschstruktur.